Nur die Gemeinschaftsschule rettet unsere Schulstandorte

Veröffentlicht am 19.08.2011 in Bildung & Kultur

Der stellvertretende Landesvorsitzende der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Bildung Herbert Lohmeyer (re.)

SPD aus Buch, Tiefenbach, Eching und Vilsheim starten Aktion
Eching. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Herbert Lohmeyer begrüßte zum Sommerstammtisch des Echinger SPD-Ortsvereins auch interessierte Bürger aus den Nachbargemeinden. Insbesondere freute er sich über die Anwesenheit der neuen SPD Ortsvereinsvorsitzenden Valerian Thielicke aus Tiefenbach und Reinhard Tandler aus Buch am Erlbach. In seiner Eigenschaft als stellvertretender Landesvorsitzender der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Bildung stellte Lohmeyer einleitend kurz das von der SPD Fraktion im bayerischen Landtag zusammengestellte Konzept „Unsere (Haupt)Schulstandorte erhalten, Bildungsangebote verbessern. Gemeinschaftsschule - die bessere Antwort für Bayern“ vor. Es werde immer deutlicher, dass die sogenannten Schulreformen der bayerischen Staatsregierung zur Gefährdung von Hauptschulstandorten führen. Wenn fast 90 Prozent der Grundschüler aus Kronwinkl/Ast auf ein Gymnasium, eine Realschule oder Wirtschaftsschule wechseln, weil die Bildungsangebote vor Ort nicht angeboten werden, so sei dies eine Abstimmung mit Füßen gegen das bestehende Schulsystem. Die Einführung der 6-jährigen Realschule hätte zudem viele Hauptschulstandorte in Bayern geopfert.

Weiter:
Allgemein gewünscht wurde die Möglichkeit an den hiesigen Schulstandorten mindestens die mittlere Reife in Realschulqualität erreichen zu können.
Die anwesenden SPD Ortsvereine wollen eine Aktionen starten, um die Gemeinschaftsschule der Bevölkerung, den Schulen, den Eltern und Elternbeiräten, auch der Kindergärten, und auch den Gemeinderäten als das bessere Modell vorzustellen.
Missachtung des Bürgerwillens durch Bürgermeister Held

Unter den Anwesenden herrschte schnell Einigkeit, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht, da die Gemeinschaftsschule nicht nur die Standorte sichern, sonder auch die Bildungsqualität vor Ort wesentlich verbessern wird. Es sei ein Unding, weit entfernte Realschulen für viel Geld ausbauen zu müssen, während die Hauptschulgebäude Leerstände aufweisen. Allgemein gewünscht wurde in der Diskussion die Möglichkeit an den hiesigen Schulstandorten mindestens die mittlere Reife in Realschulqualität erreichen zu können. Dies entspräche auch der schon vor längerer Zeit vom Bucher Bürgermeister Franz Göbl angeregten Aufwertung der beiden benachbarten Schulverbände.

Auch die Bildungsinhalte des Gymnasiums bis zur 10-ten Jahrgangsstufe können vor Ort angeboten werden. Bei der nötigen Durchplanung des Modells muss ein hohes Nivea gewährleistet werden, was bei einem Einzugsbereich von ca. 15 000 Einwohnern nicht schwer fallen dürfte. Die anwesenden SPD Ortsvereine wollen deshalb im Herbst gemeinsame Aktionen starten, um die Gemeinschaftsschule der Bevölkerung, den Schulen, den Eltern und Elternbeiräten, auch der Kindergärten, und auch den Gemeinderäten als das bessere Modell vorzustellen. Nur bei einer breiten Zustimmung kann ein tragfähiges Konzept ausgearbeitet und die Gemeinschaftsschule beim Kultusministerium beantragt werden, worauf ein rechtlicher Anspruch besteht.

Gemeinderat Heinrich Krisch berichtete noch kurz über Neuigkeiten aus dem Gemeinderat. Aktuell verweigere Bürgermeister Held die Umsetzung des Bürgerentscheids zum Mobilfunk aus dem Vorjahr und will sich dafür noch die Schützenhilfe des Landratsamts einholen. Aus Sicht des SPD Gemeinderats kann man dieses Vorgehen nur als Missachtung des Bürgerwillens werten, insbesondere da damit auch ein Beschluss des Gemeinderats ausgehebelt werden soll.