Gemeinderat Eching: Resolution zum Atomkraftwerk Isar 1

Veröffentlicht am 15.03.2011 in Umwelt

Der Gemeinderat der Gemeinde Eching hat in seiner Sitzung vom 14.03.2011 unmittelbar auf die aktuelle Diskussion um die Sicherheit der Atomkraftwerke bei Katastrophenfällen reagiert und besonders auf die Gefährdungssituation der Bevölkerung durch das Atomkraftwerk Isar 1 hingewiesen.

Vor diesem Hintergrund wurde auf Vorschlag von SPD-Gemeinderat Krisch eine Resolution beschlossen. Diese ist auf der Homepage der Gemeinde Eching einsehbar (Link siehe rechts).

Resolution zum Atomkraftwerk Isar 1
Die Gemeinde Eching appelliert an die Bundeskanzlerin, an den Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, an die Fraktionen im Deutschen Bundestag und an den bayerischen Ministerpräsidenten, die derzeitig geltende Laufzeitverlängerung des Atomkraftwerks Isar 1 nicht nur um drei Monate auszusetzen, sondern - vor dem Hintergrund der Atomkatastrophe in Japan - per Gesetz die Betreiber zu veranlassen - sofort abzuschalten.
Begründung:
Auch wenn es grundsätzlich verschiedene Meinungen zum Betrieb von Atomkraftwerken, zu der ungeklärten Entsorgung des Atommülls und der künftigen Konkurrenzsituation gegenüber einer regenerativen Energieversorgung gibt, sind sich die Mitglieder des Gemeinderates fraktionsübergreifend einig hinsichtlich der besonderen Gefährdung durch das AKW Isar 1. Bei nur 20 km Entfernung, das heißt im Bereich der derzeit in Japan am Reaktor Fukushima 1 durchgeführten Evakuierung der Bevölkerung, will die Gemeinde Eching aufgrund ihrer Betroffenheit mit der Resolution Einfluss auf die Meinungsbildung zur Laufzeitverlängerung nehmen.
Die Resolution findet ihre Begründung in dem Gefährdungspotenzial, das für die Gemeinde Eching und ganz Bayern von dem Atomkraftwerk Isar 1 ausgeht. Das 1979 in Betrieb gegangene Atomkraftwerk Isar 1 genügt nicht mehr den heutigen Sicherheitsanforderungen. Insbesondere muss auf den mangelnden Schutz gegen den Absturz von Flugzeugen und gegen terroristische Angriffe hingewiesen werden. Mindestens in diesen beiden Punkten hat sich die Gefährdungseinschätzung seit der Inbetriebnahme so wesentlich erhöht, dass man von einem Wegfall der ursprünglichen Beurteilungsgrundlage ausgehen kann.
Das vor 31 Jahren in Betrieb genommene Atomkraftwerk Isar 1 wird wie jede technische Anlage mit zunehmender Betriebsdauer auch störanfälliger. Das beweist die Störanfälligkeit der älteren deutschen Atomkraftwerke, die aus diesem Grund bereits vom Netz genommen werden mussten. Angesichts der daraus resultierenden Gefährdungssituation der Gemeinde Eching ist ein weiteres Betreiben und damit Erhöhung des Gefährdungspotenzials des Atomkraftwerkes Isar 1 nicht zu verantworten.